Auszug aus dem Buch „Bonsai-Praxis“ von G. P. Klösch
Bonsai – ist ein japanischer Begriff und bedeutet „Baum in der Schale“
Beachten sollte man aber, dass Zimmer-Bonsai (nicht frostverträgliche Sorten) in der Regel im Winter zu warme Zimmertemperaturen nicht vertragen. Man sollte sie im Sommer im Freien halten und im Winter an einen kühlen Ort stellen.
Geheizte Zimmer sind im Normalfall nichts für Bonsai!
Bonsai werden ca. alle zwei Jahre umgepflanzt. Der Wurzelballen wird gelockert und etwa ein Drittel der alten Erde und Wurzelmasse entfernt bzw. zurückgeschnitten. Der reduzierte Wurzelballen wird ins alte Gefäß gestellt und mit neuer Erde umgeben.
Als Erde nimmt man entweder „fertig gemischte“ Bonsaierde (Fachhandel), Akadama (Erdgranulat aus Japan) oder aber man mischt sich die Erde selbst. (Sand, Erde, Torf , jeweils zu einem Drittel). Die schöne Form der Bonsai erhält man nur durch immerwährende Arbeit mit dem Baum, man wird eigentlich nie „fertig“.
Egal um welche Art von Bonsai es sich handelt, die Grundpflege ist und bleibt immer gleich: Gießen, Düngen, Schneiden.
Gießen nach Bedarf, d.h. immer dann, wenn die Erde beginnt trocken zu werden.
Düngen in regelmäßigen Abständen mit flüssigem oder festem organischen Bonsaidünger.
Schneiden: Alles was zu lang wird oder nicht zur Form des Baumes passt, wird mit einer geeigneten Bonsaischere entfernt.
Eine kleine Übersicht der Sortenvielfalt von Bonsai:
( im Winter Schutz vor Sonne und Wind)
Mädchenkiefer (pinus pentaphylla var)
Schwarzkiefer (pinus thunbergii var)
Fächerahorn (acer palmatum var)
Hainbuche (carpinus)
Rotbuche (fagus)
Sicheltanne (cryptomeria japonica var)
Apfelbaum (malus var)
Lärche (larix var)
Felsenmispel (cotoneaster)
Fünffingerstrauch (potentilla)
Fächerblattbaum (ginkgo biloba)
Azalee (azalea japonica)
Dreispitzahorn (acer buergerianum)
Stechpalme (Illex var)
Maulbeerbaum (morbus bombicis)
Camelie (camellia japonica var)
Ölweide (eleagnus pungens)
( frostfrei bis ca. plus 10°Celsius )
Gummibaum (ficus*)
Steineibe (podocarpus*)
Orangenjasmin (muraya paniculata*)
Chin. Ulme (ulmus parviflora)
Sauerbeere (sageretia theezans)
Liguster (ligustrum japonicum)
Granatapfel (punica granatum)
Olive (olea europea)
Myrthe (cuphea)
Fuchsien (fuchsia)
* Diese Sorten können im Winter auch in einem geheizten Zimmer stehen, im Sommer aber am besten im Freien.
Bonsai werden in bestimmten Formen gezogen:
Z.B.: Streng aufrecht , Aufrecht, Halbkaskade, Kaskade, Windgepeitscht, Mehrfachstamm, Floßform.
Vorbilder für diese Stilformen werden in der Natur gefunden. Um diese Idealformen zu erreichen werden Bonsai in gewissen Zeitabständen „ gestaltet“. Manchmal kann zur Formgebung auch Draht verwendet werden. Dieser Draht bleibt jedoch nur für kurze Zeit am Baum.